Klinkerriemchen oder Ziegelplatten an der Wand anbringen – Schritt-für-Schritt-Anleitung

13. Juni 2025

Klinkerriemchen und Ziegelplatten erleben derzeit einen regelrechten Boom – und das zu Recht. Sie verleihen Innenräumen einen authentischen Charakter und passen hervorragend zu industriellen Loft-Designs ebenso wie zu klassischen, warmen Einrichtungsstilen. In meiner täglichen Arbeit mit Fassaden und Innenarchitektur setze ich regelmäßig auf dieses Material – wegen seiner gestalterischen Vielseitigkeit und dauerhaften Wirkung.

Vorbereitung – worauf kommt es an?

Bevor die erste Platte geklebt wird, ist eine gründliche Vorbereitung entscheidend. Aus Erfahrung weiß ich: Der Erfolg einer Wandgestaltung beginnt lange vor dem eigentlichen Verlegen.

  • Untergrund vorbereiten: Die Wand muss tragfähig, sauber, trocken und fettfrei sein. Bei saugenden Untergründen wie Gipsputz, Porenbeton oder Gipskarton empfehle ich eine Grundierung – sie verbessert die Haftung und verhindert ungleichmäßiges Trocknen des Klebers.
  • Verlegeplan erstellen: Ich lege die Platten vorab „trocken“ aus – besonders bei handgeformten Varianten mit natürlichen Farbunterschieden. So lassen sich Farbverläufe besser kontrollieren und ungewollte Muster vermeiden.

Welcher Fliesenkleber ist der richtige?

Ein hochwertiger, flexibler Kleber der Klasse C2TE ist Pflicht – also ein kunststoffvergüteter Kleber mit verlängerter Offenzeit und hoher Haftfestigkeit. Für Außenbereiche oder feuchte Räume (Bad, Küche) sollte der Kleber zusätzlich frost- und wasserbeständig sein.



Tipp: Bei hellen Platten oder sehr dünnen Riemchen ist der Farbton des Klebers wichtig. Ich verwende dann gerne hellgraue oder weiße Varianten, um ein Durchscheinen zu vermeiden.

Welche Werkzeuge benötigt man?

Folgende Werkzeuge haben sich bewährt:

  • Wasserwaage und Maurerschnur – zur Ausrichtung
  • Zahnspachtel (6–8 mm) – zum Auftragen des Klebers
  • Rührgerät und Eimer – zum Anmischen
  • Schwamm und Wasser – zur Reinigung
  • Fugenkelle oder Fugenbeutel – zum Verfugen
  • Winkelschleifer mit Diamanttrennscheibe – für exakte Zuschnitte

Optional: Drahtbürste oder Schleifpapier, um Rückstände von recycelten Ziegelplatten zu entfernen.

Schritt-für-Schritt: Klinkerriemchen richtig anbringen

1. Baseline festlegen
Ich beginne immer mit einer waagerechten Linie etwa 5 cm über dem Boden – so lassen sich mögliche Unebenheiten im Estrich kaschieren.

2. Kleber auftragen
Bei schweren Platten oder unebenem Untergrund arbeite ich mit der
Buttering-Floating-Methode: Kleber auf Wand und Rückseite der Platte auftragen – für maximale Haftung.

3. Verlegen der Platten
Die Platten werden mit Abstand (meist 8–12 mm) verklebt. Ich verwende Abstandshalter oder kleine Keile – je nach Designwunsch. So entsteht eine authentische Maueroptik mit sichtbaren Fugen.

4. Regelmäßige Kontrolle
Alle paar Reihen überprüfe ich mit Wasserwaage und Lot, ob alles im rechten Winkel bleibt. Kleine Korrekturen frühzeitig vornehmen spart viel Aufwand später.

5. Zuschneiden
Platten werden mit einem Winkelschleifer und Diamantscheibe zugeschnitten – besonders bei Ecken, Fensterlaibungen oder Übergängen ist Präzision gefragt.

Wann und wie wird verfugt?

Fugarbeiten beginnen frühestens nach 24 Stunden, wenn der Kleber ausgehärtet ist. In Innenräumen nutze ich zementäre Fugenmörtel – farblich angepasst an Ziegel oder Fugenstil. Draußen verwende ich frostbeständige und flexible Fugenmörtel.

Die Fuge wird mit Kelle oder Fugenbeutel eingebracht und vollständig verdichtet. Überschüsse sofort mit feuchtem Schwamm entfernen – eingetrockneter Mörtel lässt sich nur schwer lösen.

Wie schützt man die fertige Wand?

Nach der Verfugung empfehle ich immer eine Imprägnierung. Je nach Bedarf gibt es hydrophobierende, farbvertiefende oder glänzende Produkte. Sie schützen vor Feuchtigkeit, erleichtern die Reinigung und verlängern die Lebensdauer – besonders wichtig in Küche und Bad.

Häufige Fehler – und wie man sie vermeidet

Einige der häufigsten Fehler, die ich immer wieder sehe:

  • Keine Grundierung bei stark saugenden Untergründen
  • Zu enge Fugen – die Wand wirkt künstlich und „geklebt“
  • Falsche Klebekonsistenz – zu dick oder zu flüssig
  • Vernachlässigte Fugenpflege – keine Imprägnierung, ungleichmäßige Fugen

Deshalb betone ich: Planung, Sorgfalt und Materialkenntnis sind der Schlüssel zu überzeugenden Ergebnissen.

Fazit – lohnt sich der Aufwand?

Ganz klar: Ja. Eine Wand aus Ziegel- oder Klinkerriemchen ist nicht nur ästhetisch ein Blickfang, sondern auch langlebig, pflegeleicht und wertsteigernd. Wer sich für diesen Wandbelag entscheidet, sollte ihn sorgfältig planen und fachgerecht umsetzen – denn gerade bei so ausdrucksstarken Materialien entscheidet der Feinschliff über die Wirkung.

Kürzlich in unserem Blog

15. Juni 2025
Das Verfugen von Klinker wird oft als reiner Abschlussschritt betrachtet – dabei hat es eine entscheidende Bedeutung für die Optik, Langlebigkeit und Funktionalität der gesamten Fläche. Ob bei Klinkerriemchen für die Fassade oder bei klassischen Klinkerziegeln – die Wahl und fachgerechte Ausführung der Fuge beeinflussen maßgeblich das Endergebnis. Warum ist die Fuge beim Klinker so wichtig? In meiner Arbeit habe ich oft erlebt, wie eine schlecht gewählte oder falsch ausgeführte Fuge das Gesamtbild ruiniert – oder sogar die Haltbarkeit der Konstruktion gefährdet. Die Fuge übernimmt mehrere zentrale Funktionen: Sie schützt vor dem Eindringen von Feuchtigkeit und Schmutz Sie stabilisiert das Mauerwerk oder die Verblendung Sie prägt den endgültigen Charakter der Fläche – sowohl farblich als auch strukturell Gerade bei so robusten Materialien wie Klinker – frostbeständig, UV-stabil, abriebfest – wird die Fuge oft zur Schwachstelle. Umso wichtiger ist ihre richtige Auswahl und sorgfältige Ausführung. Welche Fugenarten eignen sich für Klinker? Für Klinker verwendet man keine Standard-Fugenmörtel wie bei herkömmlichen Fliesen. Stattdessen kommen witterungsbeständige, meist zement- oder mineralbasierte Spezialmörtel zum Einsatz – angepasst an die Einsatzbereiche und Anforderungen. Man unterscheidet unter anderem: Dünnfugenmörtel – für moderne, minimalistische Fassaden mit engen Fugen (3–5 mm), erfordern exakte Verlegung Breitfugenmörtel – klassisch bei rustikalen Mauerwerken oder Ziegeloptik mit Charakter Elastische Fugenmörtel – empfohlen bei thermisch beanspruchten Flächen (Südwände, Schornsteine, Zäune) Vorbereitung vor dem Verfugen Die Vorbereitung ist entscheidend – und leider oft unterschätzt. Bevor verfugt wird: Der Kleber muss vollständig durchgehärtet sein (mind. 24–48 Stunden) Die Fugen müssen sauber, frei von Staub und Kleberresten sein Bei Fassaden auf Dämmung (z. B. EPS oder Mineralwolle) muss der Untergrund zusätzlich stabilisiert und armiert sein Nur so kann die Fuge haften und langfristig funktionieren. Schritt-für-Schritt: Klinker richtig verfugen Je nach Projekt und gewünschtem Effekt variieren die Techniken. Der Ablauf bleibt jedoch weitgehend gleich: Fugenmörtel auswählen – farblich passend oder kontrastierend, frost- und wasserabweisend, flexibel Anmischen – gemäß Herstellerangabe auf eine plastische, geschmeidige Konsistenz Einbringen der Fuge – mit Fugenkelle oder Mörtelbeutel (besonders bei vertikalen Flächen); die Fuge sollte hohlraumfrei eingebracht werden Fuge glätten bzw. profilieren – nach 20–40 Minuten mit Fugenglätter, Holzstab oder Schwamm je nach gewünschtem Fugenprofil (konkav, bündig, erhaben) Reinigung – frische Mörtelreste zügig mit feuchtem Schwamm entfernen, um Verkrustungen zu vermeiden Welche Fugenbreite und -tiefe sind ideal? Das hängt vom Material und vom optischen Ziel ab. Bei klassischen Klinkerziegeln verwende ich in der Regel Fugen mit 8–12 mm Breite. Bei modernen Riemchen können es auch nur 4–6 mm sein – dabei ist Präzision besonders wichtig. Wichtig ist, dass die Fugen gleichmäßig sind und sich dem Klinkerformat anpassen – aus statischer, technischer und ästhetischer Sicht.
15. Juni 2025
Ziegelwände im Innenbereich sind längst mehr als nur ein kurzlebiger Trend. Immer mehr Menschen setzen bei der Raumgestaltung bewusst auf Klinker – nicht nur wegen der Optik, sondern auch wegen seiner Funktionalität. Und das aus gutem Grund: Klinker ist ein langlebiges, charakterstarkes Material mit Geschichte, das den Stil eines Raumes nachhaltig prägen kann. Aber um das gewünschte Ergebnis zu erzielen, kommt es auf die richtige Auswahl an – sowohl in technischer als auch in ästhetischer Hinsicht. Warum lohnt sich Klinker für Innenräume? Innenwände mit Ziegel- oder Klinkeroptik haben eine ganz eigene Wirkung. Kein Putz, keine Fototapete mit „Ziegelmuster“ kann dieselbe Tiefe, Natürlichkeit und Lichtwirkung erzeugen wie echtes Material. Ob als Vollziegel oder als dünnes Klinkerriemchen – die Oberfläche wirkt lebendig, verändert sich je nach Lichteinfall und harmoniert mit unterschiedlichsten Materialien.  Darüber hinaus hat Klinker auch funktionale Vorteile: Richtig imprägniert, kann er Luftfeuchtigkeit regulieren, Schall dämpfen und zur Verbesserung des Raumklimas beitragen – besonders in offenen Wohnbereichen, Treppenhäusern oder Eingangsbereichen ein echter Mehrwert. Was ist der Unterschied zwischen Ziegel und Klinkerriemchen? Diese Frage höre ich oft. Der Unterschied liegt vor allem in Format und Verwendung: Vollziegel : klassisch, massiv, meist über 6 cm dick. In Innenräumen werden oft alte Mauerziegel (z. B. aus Rückbau) oder geschnittene Formstücke eingesetzt. Sie sind schwer, aber authentisch – mit natürlicher Patina, Farbunterschieden und rauer Struktur. Klinkerriemchen : dünne Verblender (1–2,5 cm), leichter und einfacher zu verlegen. Gebrannt bei hoher Temperatur, dadurch sehr hart, robust und wasserabweisend – perfekt für moderne Innenanwendungen. Wenn es rustikal und roh sein soll – greife ich gerne zu echten Ziegeln. Für Projekte mit Fokus auf einfache Montage, geringes Gewicht und technische Performance empfehle ich Klinkerriemchen. Welcher Klinker eignet sich für den Innenbereich? Nicht jeder Klinker ist gleich. Besonders wichtig ist die Unterscheidung zwischen: Handgeformtem Klinker : unregelmäßige Oberflächen, rustikale Struktur, individuelle Optik – ideal für charakterstarke Räume mit Vintage-, Loft- oder Japandi-Stil. Maschinell gefertigtem Klinker : gleichmäßiger, glatter, minimalistischer – perfekt für moderne und klare Raumkonzepte. In Innenräumen bevorzuge ich warme Farbtöne wie Rot, Honig, Beige oder gebrochenes Weiß – oft auch mit „Used“- oder Patina-Effekt. Diese Varianten bringen Wärme und Struktur, ohne aufdringlich zu wirken. Worauf sollte man noch achten? Farbe : Rot, Burgund und Braun sind Klassiker, aber helle oder graue Varianten passen besser in zeitgenössische Räume. Format : Standard ist 240 × 71 mm, es gibt aber auch kürzere, höhere oder XXL-Formate. Oberfläche : glatt, gerillt oder rau – jede Struktur erzeugt ein anderes Lichtspiel. Ecklösungen : Bei Nischen, Kanten oder Wandvorsprüngen sind passende Eckriemchen unverzichtbar für ein harmonisches Gesamtbild.
15. Juni 2025
Wenn ich die Gestaltung eines Gartens plane – insbesondere im Hinblick auf langlebige und witterungsbeständige Materialien – steht Klinker bei mir stets ganz oben auf der Liste. Dieser keramische Werkstoff bietet nicht nur herausragende technische Eigenschaften, sondern auch enormes ästhetisches Potenzial. Richtig eingesetzt, verwandelt Klinker den Außenbereich in eine stilvolle, funktionale und stimmige Erweiterung des Hauses – sei es als Wegbelag, Gartenmauer oder dekoratives Element auf der Terrasse. Warum lohnt sich Klinker im Außenbereich? Klinker wird bei sehr hohen Temperaturen (bis zu 1200 °C) gebrannt, was ihn extrem hart, abriebfest, frostbeständig und unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit oder Chemikalien macht. Im Gegensatz zu herkömmlichen Ziegeln oder Beton nimmt er kaum Wasser auf und bietet Moos und Algen wenig Angriffsfläche – ideal für den Einsatz im Freien mit minimalem Pflegeaufwand.  Zusätzlich bietet Klinker eine breite Farb- und Strukturauswahl – von warmen Rotbraun- und Sandtönen über kühles Grau bis hin zu elegantem Anthrazit oder tiefem Schwarz. Glatte Oberflächen passen perfekt zu moderner Architektur, während handgeformte Ziegel in rustikale Gärten und klassische Villenensembles harmonisch integriert werden können. Gartenwege aus Klinker – robust und stilvoll Wege strukturieren den Garten, führen Besucher durch das Grün und setzen gestalterische Akzente. Klinker eignet sich hervorragend als Belag für Gehwege, besonders dort, wo Wert auf Langlebigkeit und hochwertige Optik gelegt wird. Verwendet werden meist Vollklinker oder spezieller Pflasterklinker, der noch härter gebrannt wird. Die Verlegung lässt vielfältige Muster zu – Fischgrät, Läuferverband oder sogar konzentrische Kreise. Als Untergrund empfiehlt sich je nach gewünschter Stabilität entweder eine Sand-Zement-Bettung oder ein Betonfundament. Auch passende Randsteine aus Klinker sorgen für ein stimmiges Gesamtbild. Klinkermauern und Beeteinfassungen – funktional und dekorativ Ein weiteres klassisches Einsatzgebiet von Klinker im Garten sind niedrige Trockenmauern, Beetbegrenzungen und Sichtschutzelemente. Aufgrund seiner Frost- und Feuchtigkeitsresistenz eignet sich Klinker bestens für den direkten Bodenkontakt – sei es als Einfassung eines Hochbeets oder als Stützmauer an Hängen. Durch Kombination unterschiedlicher Oberflächen – etwa handgeformt und glasiert – lassen sich spannende Strukturen schaffen. Für den Mauerbau empfiehlt sich frostbeständiger Mörtel, farblich abgestimmt auf den jeweiligen Ziegelton. Besonders ausdrucksstark werden solche Mauern, wenn sie mit Elementen aus Cortenstahl oder Holz kombiniert werden.
Show More